EU-Richtlinie zu Umweltaussagen: Rat kommt mit Verhandlungen voran

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Am 18. Juni 2024 hat der EU-Rat seine Position zur Richtlinie über Umweltaussagen verabschiedet. Dies ist ein wichtiger Schritt, um Greenwashing zu bekämpfen und Verbrauchern zu helfen, wirklich umweltfreundliche Entscheidungen zu treffen. Diese Richtlinie legt strenge Standards für die Begründung, Kommunikation und Überprüfung von Umweltaussagen fest, um genaue und zuverlässige Informationen zu gewährleisten.

Kernpunkte der Richtlinie

  • Klare Kriterien: Unternehmen müssen klare Kriterien und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse verwenden, um Umweltaussagen und -kennzeichnungen zu untermauern. Diese müssen leicht verständlich sein und konkrete Angaben zu Umweltvorteilen wie Haltbarkeit oder Recyclingfähigkeit enthalten.
  • Überprüfung: Alle Umweltaussagen müssen vor der Veröffentlichung durch Dritte überprüft werden. Ein vereinfachtes Verfahren ermöglicht es, diese Überprüfung bestimmter Aussagen zu umgehen, wenn ein technisches Dokument erstellt wird.
  • Unterstützung für Kleinstunternehmen: Kleine Unternehmen haben zusätzliche 14 Monate Zeit, um die Vorschriften einzuhalten, und erhalten Richtlinien, Tools, finanzielle Unterstützung und Schulungen.
  • Öffentliche Labels: Bestehende nationale oder regionale Kennzeichnungssysteme können von der Überprüfung durch Dritte ausgenommen werden, wenn sie den EU-Standards entsprechen. In einem Mitgliedstaat anerkannte Umweltzeichen nach EN ISO 14024 Typ 1 sind EU-weit gültig.
  • Klimaansprüche: Unternehmen müssen detaillierte Informationen zu Emissionsgutschriften bereitstellen und Fortschritte bei der Erreichung der Netto-Null-Ziele für Ausgleichsansprüche nachweisen.

Nächste Schritte

Die Position des Rates wird nun die Grundlage für die Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament bilden, die voraussichtlich im nächsten Legislaturzyklus beginnen werden.

Hintergrund

Eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage ergab, dass 901 Prozent der Europäer strengere Vorschriften für Umweltaussagen befürworten. Diese Richtlinie, Teil des europäischen Green Deals, soll die Transparenz erhöhen und dazu beitragen, die Klimaneutralität in der EU bis 2050 zu erreichen.

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